Erster Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt
von Michaela Arndorfer (Etsdorf) und Monika Henninger-Erber (Kamp).
Wofür schätzen wir das Leben auf dem Land? Ruhe. Frische Luft. Üppiges Grün. Vogelgezwitscher! Blumen!
Wir übersehen dabei leicht, wie sich der Artenreichtum in den letzten Jahrzehnten verflüchtigt hat. Rund eine Million Tierarten sind akut vom Aussterben bedroht, warnen der WWF (World Wide Fund For Nature) und der Deutsche Naturschutzbund. Wir erleben derzeit das größte Artensterben seit dem Ende der Dinosaurier: durch Umweltzerstörung und die menschengemachte Klimakrise verschwinden pro Tag etwa 150 Arten für immer vom Planeten
Viele wollen im ihrem privaten Umfeld der Natur wieder mehr Raum geben und Insekten, (Wild) Bienen und Hummeln fördern. Doch wie geht man es an? Bunte Samentüten versprechen die Blumenwiese im Garten, taugen aber meist nicht zur Anlage einer Blumenwiese.
Vom Rasen zur Wiese ist ein Vorhaben, das ein wenig Geduld erfordert. Einiges siedelt sich spontan an, sobald weniger oft mäht wird (erstes Mähen erst ab Mitte Juni). Die Blumen müssen nämlich zu Samen kommen. Das Mähgut abzutransportieren zum Grünschnitt (nicht mulchen!) und nicht zu düngen ist eine weitere Grundregel. Ein magerer, lückiger Rasen ist daher eine gute Ausgangsbasis für eine Blumenwiese. Um der Pflanzenvielfalt „einen Schub zu geben“, kann man mit Samen aus Wildsammlung nachhelfen – am besten aus grasigen, artenreichen Flächen (mit ähnlichen Boden- und Lichtverhältnissen).
So wird es gemacht:
o Für die Ansaat einer Blumenwiese als Insektennahrung offene Stellen wie Maulwurfshügel oder Kahlstellen im Rasen nutzen.
o Den Boden oberflächlich lockern und einsäen.
o Auch die Aussaat in Rabatten oder Töpfen ist möglich. Von dort verbreiten sich die Samen in die angrenzenden Rasenbereiche.
o Nach der Aussaat ist Warten angesagt, denn die Samen keimen nur langsam und manche Blume braucht 2 Jahre bis zur ersten Blüte.
Während Sie sich daran gewöhnen nicht zu mähen, nutzen Sie die Zeit, sich am sanften Wogen der Gräser und dem Zirpen der Grashüpfer zu erfreuen … und ganz einfach nichts zu tun.
Wildblumensamen für Ihren Garten, Rabatte und Blühstreifen:
Im Herbst 2020 haben wir auf Etsdorfer Wiesen diverse Wildblumensamen für Sie gesammelt! Wir haben die Samen getrocknet und sortiert. Die kleinen Tüten sind nun ab April abholbereit: im Foyer des Gemeindeamts Grafenegg, der Hofkäserei Paget in Diendorf, und am Bäärenhof Kargl-Leuthner in Kamp. Bitte die Abhof-Öffnungszeiten beachten!
Schönes Projekt :) ich freu mich auf die Samen!